den Mund, brachte aber kein Wort raus. Konnte sie nicht einfach sein wie sonst immer? Mit der selbstsicheren Tissi, die 眉ber alles und jeden dr眉berfuhr, konnte ich umgehen, aber was, wenn es ihr wirklich schlecht ging? Das tat es doch sonst nie.
禄Hat es dir die Sprache verschlagen, Teddy?芦
Danke, Tissi. 禄Nein芦, sagte ich fest. 禄Und ganz ehrlich, ich bereue nichts von dem, was heute passiert ist. Du mischst dich st盲ndig in mein Leben ein. Dann erz盲hlt Mama dir anscheinend, dass ich heiraten werde, was 眉brigens gar nicht stimmt, aber darum geht es jetzt nicht, und das Einzige, was du mir dazu zu sagen hast, ist absolut dem眉tigend.芦 Dem眉tigend, das war gut.
Und da sagte Tissi etwas, das ich in meinem ganzen Leben nicht vergessen w眉rde. Sie sagte:
禄Du hast gut reden, du hast ja immer alles gehabt.芦
Ich war so schockiert, dass ich mich augenblicklich auf den Boden setzen musste. 禄Sag das noch mal.芦
禄Du hast immer Mamas Aufmerksamkeit gehabt.芦
禄Ach komm芦, zischte ich. 禄Also ob das was Gutes w盲re!芦
禄Glaubst du nicht, dass ich sie nicht auch manchmal gebraucht h盲tte?芦, fragte Tissi ruhig. Viel zu ruhig f眉r meine Begriffe.
Umso hysterischer antwortete ich: 禄Dann geh doch du jeden Tag zu ihr. Zieh du in dieses Haus. K眉mmer du dich um sie.芦
禄Wozu? Wenn ich sie anrufe, redet sie nur von dir.芦
Ich schnappte nach Luft. 禄Das will ich ja gar nicht!芦
Unbeirrt fuhr Tissi fort: 禄Das war schon immer so. Wenn ich irgendetwas geleistet habe, dann hat sie mich nie gelobt, sie hat st盲ndig nur davon geredet, dass du diese Leistung nicht erbringen wirst.芦
禄Na, ganz toll芦, sagte ich.
禄Ich hab immer funktionieren m眉ssen. Um dich hat sie sich gek眉mmert, aber ich war das Selbstl盲ufermodell.芦
Ich wollte was einwerfen, doch sie war schneller: 禄Und bei den M盲nnern hast du es auch leichter.芦
Am liebsten h盲tte ich mein Handy im Klo versenkt. Es gab nur zwei M枚glichkeiten: Entweder war Tissi auf Drogen oder sie machte sich einen Spa? daraus, mich zu verh枚hnen. Ich bef眉rchtete Letzteres.
禄Wei?t du, was die M盲nner in mir sehen?芦
Ich verdrehte die Augen so weit rauf, dass sie wahrscheinlich f眉r immer da oben stecken bleiben w眉rden. 禄Lass mich raten. Sie sehen dich als Sexobjekt.芦
禄Falsch geraten芦, sagte Tissi.
Das kam jetzt 眉berraschend. 禄Falsch geraten?芦, wiederholte ich stupide.
禄Sie sehen mich als selbstbewusste Karrierefrau, die es zu knacken gilt. Ist das einmal geschafft, haben sie Angst, dass sie nicht mit mir mithalten k枚nnen. Folge: Sie verlassen mich. Das war immer so, und das wird immer so sein.芦
禄Und was ist bei mir besser? Dass ich von vornherein keinen Mann kriege und gar nicht erst verlassen werden kann?芦
Das gewohnt Schnippische kehrte in Tissis Stimme zur眉ck. 禄Frauen wie du bekommen doch immer irgendeinen Mann, der alles f眉r sie tut.芦
Ich war im falschen Film. Verwechselte sie mich?
禄Was hei?t 眉berhaupt ??rauen wie ich??芦, hakte ich nach.
禄Das wei?t du ganz genau.芦
禄Wei? ich nicht!芦
禄Heiratest du denn jetzt eigentlich?芦
禄Nein, nein, das h盲tte Mama nur gern. Aber was meinst du mit ?β?/p>
禄Oh, Gott sei Dank芦, entfuhr es Tissi.
禄Warum?芦
禄Weil es nicht richtig w盲re, wenn du, die J眉ngere, zuerst heiratest! Gute Nacht, Teddy.芦
禄Tissi, warte!芦
禄Wie hei?e ich?芦
禄Ti-, Tira! Entschuldige bitte. Und warum hast du dich 眉berhaupt umbenannt?芦
禄Weil ich nicht mehr Tissi sein wollte.芦
Mir stand der Mund offen, ich wusste nicht, was ich darauf sagen sollte.
Irgendwann merkte ich, dass sie aufgelegt hatte. Der Mund stand mir noch immer offen.
Tissi wollte nicht mehr Tissi sein.
19
Der Freitagmorgen begann hervorragend, ich hatte n盲mlich mit Gisela vereinbart, gemeinsam einen neuen vorteilhaften Badeanzug kaufen zu gehen, musste also weder laufen noch schwimmen und verzichtete konsequenterweise auch gleich auf das fr眉hmorgendliche Wechselduschen.
Die Einkaufstour erwies sich jedoch alles andere als einfach. Es war richtig harte Arbeit, und ich begann zu verstehen, dass es die M盲dchen bei Germanys Next Topmodel tats盲chlich nicht leicht hatten. Wodurch mir die Sendung keineswegs sympathischer wurde. Pubertierende Hungerhaken, denen verklickert wurde, dass sie noch mehr hungern mussten, um noch mehr Haken zu werden. Nat眉rlich sah ich mir trotzdem jede Folge an, schaufelte dabei Erdbeereis in mich rein und stellte mir vor, was ich Heidi Klum alles vor den Latz knallen w眉rde, wenn ich einer der Haken w盲re.
Jedenfalls war es unglaublich anstrengend und frustrierend, in zw枚lf verschiedene Gesch盲fte zu rennen und achtundsiebzig Badeanz眉ge anzuprobieren. Vielleicht waren es ja auch nur drei Gesch盲fte und elf Modelle, aber wer z盲hlte schon so genau mit.
F眉ndig wurden wir schlie?lich ausgerechnet im 盲rgsten Altweiberladen. Und das noch dazu bei einem Bikini. Erst war ich schockiert 眉ber den Vorschlag der Verk盲uferin, aber als ich den Bikini anprobiert hatte, sah ich, dass sie sich durchaus etwas dabei gedacht hatte. Die Hose war dunkelgr眉n und an den Seiten ziemlich breit, was den