du mich kurz alleine lassen, damit ich mich umziehen kann?芦
Diesmal war der Seufzer noch lauter. 禄Aber beeil dich, Nancy kommt um elf vorbei.芦
Ooooh, das war gut, das war sogar sehr gut.
Normalerweise war es nat眉rlich schlecht, wenn Nancy kam. Nancy war frustriert, unfreundlich und zog das einzige bisschen Befriedigung in ihrem Leben aus der Meckerei. Wobei, wahrscheinlich nicht mal daraus.
Sie war Ende drei?ig und so d眉nn, dass ich an ihrer Stelle immer gl眉cklich gewesen w盲re. Sie hatte zwei Ex-M盲nner und einen zuk眉nftigen Ex, und drei Kinder aus der allerersten Ehe, die jedoch nicht bei ihr wohnten, sondern bei ihrem ersten Ex-Mann. Gott sei Dank, sagte Nancy, Gott sei Dank wohnten sie nicht bei ihr, und Gott sei Dank Ex.
禄Wieso wird hier nicht verkauft?芦, war ihre erste Frage, als sie um Punkt elf hereinkam. 禄Was ist das 眉berhaupt f眉r ein Laden, in dem die Chefin und zwei Angestellte stehen, aber kein einziger Kunde? Was seid ihr f眉r Verk盲uferinnen?芦
Das Sch枚ne war, Be-De und ich konnten reagieren, wie wir wollten. Uns rechtfertigen, D盲umchen drehen oder auch Nancy die Zunge herausstrecken. Sie w眉rde uns sowieso nicht feuern. Das ist der Vorteil, wenn man f眉r zu wenig Geld arbeitet. Nancy wusste, dass unsere Nachfolger um nichts besser sein w眉rden als wir.
Interessanterweise hatten sowohl Be-De als auch ich dennoch immer das Bed眉rfnis, uns zu rechtfertigen. Wir machten keine schlechte Arbeit. Wenn ein Kunde hereinkam, wurde er freundlich und gut bedient, mehr konnte man von uns nicht verlangen.
禄Es ist der lange Sommer芦, sagte Be-De und wackelte mit ihrem Pferdeschwanz. 禄Sommerschuhe kaufen die Leute Anfang September nicht mehr, da w盲ren sie ja verr眉ckt. Und f眉r Herbstschuhe ist es zu hei?. Bei achtundzwanzig Grad haben die Leute anderes zu tun, als an die kalte Jahreszeit zu denken.芦
禄Und was ist Ihre Ausrede, Teddy?芦 Nancy zog die Mundwinkel bis runter auf die Schultern, und ich dachte bei mir, was sie doch f眉r einen wunderbaren traurigen Clown abgeben w眉rde.
禄Heute mal nichts芦, antwortete ich. 禄Ich habe aber eine Frage an Sie.芦
Nancy zog die Augenbrauen bis zum Scheitel, also einen knappen Meter 眉ber die Mundwinkel.
禄Hat Hans Ihnen die Sachen von Frank Sinatra vererbt?芦
禄Erstens, welcher Frank Sinatra, zweitens, welche Sachen, und drittens, was geht Sie das an?芦
禄Okay, also erstens, der Frank Sinatra, zweitens, die Sachen von ihm, und drittens, Nancy, entschuldigen Sie, aber ich w眉rde einfach gerne wissen, wo die Sachen hingekommen sind. Ich habe Sie vor drei Jahren schon mal danach gefragt, erinnern Sie sich?芦
禄Woher soll ich wissen, wo das Zeug ist? Nichts hat er mir vererbt. Nichts.芦
禄Das Schuh-Bi-Dubi-Du aber schon芦, warf Bonnie-Denise ein.
禄Daf眉r werd ich ihm im Jenseits danken. Darauf k枚nnt ihr euch verlassen芦, knurrte Nancy.
Danach schob sie die Kassa von der linken Seite in die Mitte der Theke und verlie? das Etablissement.
禄Die nervt芦, gab Be-De zu Protokoll.
禄Und wie芦, stimmte ich zu.
禄Und was sollte das mit Hans?芦
Ich zuckte mit den Schultern. 禄Ich wei? nicht. In letzter Zeit haben mich einige Leute auf die Geschichte angesprochen. Ich hab gar nicht mehr daran gedacht, dass wir fr眉her echte Sinatra-Originale hier gehabt haben. Auch eine Ukulele. Und ein Foto, auf dem Sinatra und Hans gemeinsam drauf waren. Aber eines Tages hat er die Sachen heruntergenommen.芦
Be-De schob die Kassa zur眉ck auf die linke Seite und meinte: 禄Er wird sie einfach mit nach Hause genommen haben, oder?芦
Wie langweilig. Und wie unwahrscheinlich. Ich zweifelte das an: 禄Erstens hat Hans mir damals gesagt, er w眉rde die Sachen bald wieder aufh盲ngen, und zweitens m眉sste Nancy sie dann doch haben. Sie hat seine Wohnung aufgel枚st.芦
禄Hmm, vielleicht in einem Bankschlie?fach?芦
禄Samt Ukulele? Glaub ich nicht. Au?erdem h盲tte Nancy nach seinem Tod ja auch das Bankschlie?fach r盲umen m眉ssen.芦 Ich schob den Vorhang beiseite. 禄Ich glaube eher, dass er die Sachen irgendwo vergraben hat oder so. Und nachdem es seine Wohnung nicht mehr gibt, m眉ssten sie eigentlich hier sein.芦
禄Hier?芦
禄Ja. Vielleicht im Lager unter all den Kartons. Oder im Klo unter einer abnehmbaren Fliese. Oder im Sp眉lkasten.芦
禄Samt Ukulele?芦, fragte Be-De mit hochgezogener Augenbraue und v枚llig zu Recht.
Ich sah trotzdem nach.
Eine Minute sp盲ter hatte ich den Deckel des Sp眉lkastens ruiniert und zwei angeknackste Fliesen an den W盲nden entdeckt, von denen ich zumindest eine mit ein bisschen Brutalit盲t rausbrechen konnte. Drunter war grauer Verputz, der sich br枚ckchenweise von der Wand l枚ste.
Be-De sch眉ttelte zwar den Kopf, wirkte aber recht heiter dabei.
禄Und was hast du jetzt vor?芦, fragte sie. 禄Die ganzen Schuhkartons durchsuchen?芦
Da war er wieder, dieser ungute Gedanke an Vanessa und ihre gestrige Aktion. Wenn ich Be-De jetzt davon erz盲hlte, w眉rde sie sich schieflachen und h枚hnen, dass sie sich ja gleich gedacht hat, dass die aufgetakelte Sch枚nheit nicht meine Freundin war.
禄Hilfst