ein Herz. 禄Vielleicht mein Mann芦, wage ich einen Vorsto?. Sollte es lecker sein, kann ich es immer noch selbst essen. Ich habe nach dem mickerigen Fr眉hst眉ck einen derma?enen Kohldampf, da? ich zur Not zwei Essen wegmampfen w眉rde. Schwester Huberta hat ein Herz f眉r Lebensgef盲hrten. Sie plaziert das zweite Tablett, das von Inge sichtlich angeekelt be盲ugt wird, neben meinem Bett auf den Fu?boden und trollt sich. Nicht, ohne uns mitzuteilen, da? wir nachher die Kleinen baden werden. Unter Aufsicht nat眉rlich. 禄Sind die denn schon dreckig, und wenn ja, wovon denn芦, will ich erkunden, aber die Frage h枚rt die Gute schon gar nicht mehr. Voller Spannung sehe ich einem der Krankenhaush枚hepunkte entgegen: dem Essen. Runter mit dem Deckel und ich bin begl眉ckt. Kartoffeln, Ei und Spinat. Kein Blattspinat, sondern das matschige, gr眉ne Zeug, das es schon bei Mutti gab. Rahmspinat. Bolle lecker. Ein Essen, f眉r das ich fast alles andere stehenlassen w眉rde. Eine Delikatesse. Gut, da? Christoph sich immer noch im Nebenraum mit unserer Tochter abm眉ht und ich mein gro?herziges Angebot noch nicht gemacht habe. Eben entbundene M眉tter brauchen enorme Portionen Eiwei?. Wer w眉rde das nicht verstehen? Nur Unmenschen. Leider hat auch Inge inzwischen einen Blick auf mein Essen geworfen. Die Gier steht ihr in den Augen. 禄Ich esse es doch芦, ihre lapidare Erkl盲rung, und pflichtbewu?t b眉ckt sich ihr Gatte Sebastian, um das Tablett, das ja mittlerweile eigentlich zu meinem Besitz geh枚rt, wieder auf Inges Nachtschr盲nkchen zu r盲umen. Die hat nicht mal einen Funken Anstand, diese M眉sli-Trulla. Geschenkt ist geschenkt, will ich sie anherrschen und: Weggegangen, Platz gefangen. Die elementarsten Spielregeln der Welt scheinen f眉r Frau M眉ller-Wurz keine G眉ltigkeit zu haben. 禄Ob dein Yang davon wieder ins Lot kommt, wage ich zu bezweifeln芦, versuche ich alles zur Errettung meiner zweiten Portion. 禄Mit den Tofu-Schnittchen zum Nachtisch kann alles noch ausgeglichen werden芦, feixt sie zur眉ck und beginnt in den Kartoffeln rumzumatschen. Ich bin konsterniert und frustriert. Hexe. Wenn die noch mal was von mir will, dann Gnade ihr, wer auch immer. Mein b枚ser Blick scheint ihr total egal. Nach 3 Bissen und einem uns盲glichen Ger眉hre legt sie die Gabel wieder hin. 禄Ich glaube, so gut bekommt mir das doch nicht. Sebastian, reich mir die Tofu-Schnittchen芦, kommandiert sie ihren Ehemann. 禄Willst du den Rest芦, fragt sie mich scheinheilig, als g盲be es nichts Sch枚neres, als ihr eingespeicheltes, zermatschtes Zeug zu essen. Das hat die doch extra gemacht. ?tschi, was ich nicht kriege, soll auch kein anderer haben. So niedere Beweggr眉nde h盲tte ich einer M眉sli- und WG-Liesel nicht zugetraut. Fiese, selbsts眉chtige Qualle. Obwohl ich normalerweise nicht gerade pingelig mit solchen Sachen bin.
Wer Angst hat vor Keimen und 盲hnlichem, sollte niemals im Restaurant essen. K枚nnten die G盲ste sehen, was in durchschnittlichen Lokalen in der K眉che stattfindet, w眉rden Sauberkeits- und Hygienefanatiker keinesfalls mehr au?erhalb ihrer eigenen vier W盲nde irgendwelche Nahrung zu sich nehmen. Wer das f眉r 眉bertrieben h盲lt, hat nie in der Gastronomie gearbeitet. Ich habe gekellnert und wei?, was Sache ist. Besteck nicht einwandfrei: kein Problem. Schnell mal mit dem Finger dr眉bergegangen. Pommes auf den Boden gefallen, na und: dann werden sie eben aufgehoben und wieder adrett auf dem Teller geordnet. Ich will niemandem den Appetit verderben, aber was da abgeht, ist nichts f眉r Menschen mit schwachem Magen.
Trotzdem: Inges angesabberten Spinat lehne ich ab. Ab und an siegt mein Stolz doch noch 眉ber meine Gier. Leider zu selten. Aber wem geht das nicht so? Ich werfe ihr einen beleidigten Blick zu und vertiefe mich in meine eigene Mahlzeit. Wirklich lecker, wer h盲tte das gedacht. Nur die Gr枚?e der Portion kann einen fast in die Depression st眉rzen. H盲tte ich blo? Inges noch gehabt. Das zahle ich der heim. Wie auch immer. Bevor Christoph wieder auftaucht, habe ich den Teller ratzeputz leergefressen. Gro?z眉gig biete ich ihm den Nachtisch an. Eine geschmacklich undefinierbare Creme, die aussieht, als w盲re sie direkt aus der Hoechster Versuchsk眉che hier aufs Tablett geh眉pft. Schmeckt so, wie sie aussieht. Rosa. Ein kleines Eck habe ich selbstverst盲ndlich probiert. Optik kann ja verdammt t盲uschen, wie Inges Kerl mal wieder drastisch bewiesen hat. Au?erdem brauche ich die Kalorien wirklich n枚tiger als Christoph.
Nicht f眉r den Gesamteindruck, an meinem K枚rper h盲ngen noch genug Fettdepots f眉r harte Zeiten, aber f眉r die Psyche. Essen beruhigt so ungemein. Macht gute Laune. Satt und zufrieden. Leute, die nur essen, um sich zu ern盲hren, sind mir 盲u?erst suspekt. Wer nicht verstehen kann, da? bei schlechter Laune ein Teller mit warmem, frisch gestampften Kartoffelbrei die Lage enorm verbessern kann, dem ist nicht zu helfen. Ersatzbefriedigung nennen strenge Asketen so was. Besser Ersatzbefriedigung als gar keine, hei?t meine