Valerie die Stirn. „Will hat hiermit vor zehn Jahren angefangen, und vor fünf Jahren hat er einen Teilhaber bekommen, der ihm in keiner Weise hilft. Vor drei Jahren kam ich hierher und habe Will gezeigt, dass er auch noch andere Dinge als Golfplätze anbieten muss, um seine Gäste zu unterhalten. Denken Sie an die Hawaii-Party gestern.“
Beim Gedanken daran zuckte Kate innerlich zusammen.
„Tja, das war meine Idee. Ich habe viele solche Ideen, und deshalb bin ich unersetzlich.“
„Sie Glückliche.“ Kate wollte am liebsten weit weg von Valerie, als könnte sie sich bei ihr anstecken. Sie wollte nicht so ehrgeizig und unmenschlich werden. Strahlend lächelnd stand sie auf. „Ich muss mich beeilen. Ich spiele gleich mit Peter Golf.“
„Oh, der sieht reich aus“, stellte Penny fest. „Viel Glück.“
„Viel Glück?“ Valerie blickte Kate fragend an.
„Für das Golfspiel“, erklärte Kate. „Da brauche ich alles Glück, was ich bekommen kann.“
„Tja, dann wünsche ich Ihnen auch viel Glück“, meinte Valerie. ‚Bei Gelegenheit müssen wir uns wieder zusammensetzen und uns unterhalten. Wir haben so viel gemeinsam.“
„Das wäre wunderbar“, schwindelte Kate und versuchte, nicht angewidert zu wirken. „Wirklich.“
„Bis dann“, entgegnete Valerie. Ich sehe in Ihnen mein großes Vorbild.“
„Wie schmeichelhaft“, sagte Kate und entfernte sich langsam. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, was mir das bedeutet.“
4. KAPITEL
Nichts habe ich mit dieser Frau gemeinsam, sagte Kate sich entschlossen, als sie durch die Hotelhalle ging. Und als Vorbild kann sie mich auch nicht gebrauchen. Dann entdeckte sie Peter, der auf sie wartete, und sofort fühlte sie sich an ihre früheren Verlobten erinnert. Auch er war hoch gewachsen, energisch, elegant und gut aussehend. Genau wie ihr Vater kam er mit langen Schritten auf sie zu und blickte lächelnd zu ihr herab. Kate hasste es, wenn Männer das taten. Dadurch fühlte sie sich immer so klein.
„Sie sehen phantastisch aus. Ich muss sie allen meinen Bekannten vorstellen“, sagte Peter, und einen Moment konnte sie ihn nur angewidert anstarren. Er behandelte sie, als sei sie etwas, das er sich erarbeitet hätte.
„Einen Augenblick bitte“, sagte sie und wich zum Empfangsschalter zurück. Doch dann riss sie sich zusammen. Schließlich konnte sie ihn nicht dort mitten in der Halle stehen lassen.
Jake hatte gesagt, dass er betrügen würde, und jetzt glaubte sie eher Jake als diesem Mann in seinem maßgeschneiderten Anzug.
Spontan wandte sie sich an Will, der hinter dem Schalter stand. „Haben Sie hier Ferngläser?“
„Nur kleine Operngläser.“ Will holte aus einer Schublade ein winziges Fernglas hervor. „Zum Vögel Beobachten reichen sie nicht aus. Wenn Sie es nicht eilig haben, könnte ich ein größeres Glas auftreiben.“ Sein offenes Lächeln verwirrte Kate. Wie kam ein so netter Mann zu so einem Haifisch wie Valerie?
„Das kleine reicht völlig“, sagte sie, steckte das Fernglas ein und ging zu Peter, der bereits ungeduldig auf seine Uhr sah.
Während sie zum Golfplatz gingen, nickte Peter nach rechts und links und legte Kate Besitz ergreifend die Hand auf den Rücken. Schließlich winkte er zwei Caddies zu sich heran. „Der Anfängerkurs ist überhaupt keine Herausforderung, Kate. Wenn Sie schon einmal Golf gespielt haben, sollten wir wirklich auf den Hügelkurs gehen.“ Gleichzeitig väterlich und herausfordernd lächelte er auf sie herab. „Der ist anspruchsvoller.“
Misstrauisch erwiderte Kate das Lächeln.
„So schwer, wie alle behaupten, ist er allerdings nicht.“ Peter lachte leise und reichte den Caddies ohne einen Blick die Schlägertaschen. „Ich spiele den Kurs regelmäßig unter Par, also besser als der Durchschnitt.“
Kate sah, wie die beiden Caddies sich zugrinsten. Offenbar hatte Jake Recht. Wieso traf sie bloß immer auf solche Typen?
„Wie wär’s mit einer Wette?“ schlug Peter beiläufig vor. „Sie bekommen zehn Punkte Vorsprung.“
Ich habe seit meinen Collegezeiten nicht mehr gespielt, überlegte sie. Das war vor vierzehn Jahren.
„Sagen wir fünfzig Dollar?“ schlug er vor.
Das kann ich nicht glauben, dachte sie. Er will mich ausnehmen. Aber ich lasse mich nicht mehr von Männern vorführen. Diesmal werde ich gewinnen, und nicht nur beim Golf.
Strahlend erwiderte sie sein Lächeln. „Wie wäre es mit hundert?“
Peter nickte beglückt. „Prima, gem.“
Kates Schlägerjunge schüttelte kaum merklich den Kopf, doch sie zwinkerte ihm zu. Verblüfft blickte er zu dem anderen Caddie hinüber.
Peters erster Schlag ging in ein angrenzendes Feld. Als er mit seinem Caddie den Ball suchen ging, holte Kate das Fernglas heraus und sah, wie Peter den Ball wieder auf die Bahn zurück kickte.
„Offenbar hat der Ball meines Gegners ein seltsames Eigenleben“, sagte sie leise.
„Das haben die Bälle Ihres Gegners meistens“, sagte ihr Caddie.
Kate blickte ihn an. „Sind Sie nicht Mark, der Barkeeper? Ich bin Kate, erinnern Sie sich? Sie erledigen hier wohl jede Arbeit, stimmt’s?“ Sie reichte ihm die Hand.
Mark begrüßte sie lächelnd. „Ja, ich studiere Hotelwirtschaft, und Will möchte,