Ein Mann fur alle Lagen - By Jennifer Crusie Page 0,4

du das ja auch.“

„Moment mal“, beschwerte Jake sich.

„Du bist mir eine große Hilfe, aber auch wenn es mir nicht gefällt, musst du zurück in die Stadt.“

„Mein Leben hier gefällt mir“, stellte Jake klar. „Glaub ja nicht, dass ich mich für dich und diesen Freizeitclub aufopfere. Ich bin gern hier und werde hier bleiben.“

Will versuchte es anders. „Willst du nie wieder heiraten?“

„Nein. Wie kommst du jetzt darauf?“

„Wenn es hier in ‚Toby’s Corners’ eine Frau für dich gäbe, hättest du sie mittlerweile gefunden. Also ist das ein weiterer Grund für dich, in die Stadt zurückzukehren.“

„Kannst du mir verraten, was eigentlich los ist?“ fragte Jake verständnislos. „Spuck es schon aus. Vielleicht geht es dir dann besser.“

„Mom macht sich um dich Sorgen.“ Will setzte sich auf einen zweiten Stuhl. „Und Valerie findet, dass ich dich ausnutze. Wenn es im Hotel manchmal drunter und drüber geht, denke ich: Zum Glück hat Jake dort draußen alles unter Kontrolle. Das meine ich ernst. Du hilfst mir sehr.“

„Das weiß ich. Noch ein Grund mehr, um hier zu bleiben.“ Er trank einen Schluck Kaffee. „Valerie macht sich also Gedanken um mein Wohlergehen.“

Will blickte ihn prüfend an. „Ja. Das kam mir auch etwas seltsam vor.“

„Ich habe mich schon gefragt, wann sie zur Tat schreitet.“

Fragend sah Will ihn an. „Wovon sprichst du?“

„Valerie sieht sich als deine Partnerin, was das Hotel angeht. Ich bin ihr im Weg.“

„Das verstehe ich immer noch nicht“, warf Will ein.

„Sie möchte, dass ihr beide zusammen den Mittleren Westen mit solchen Freizeitanlagen beherrscht.“

„Nicht mit mir.“ Will wirkte nachdenklich. „Weißt du, diese Frau wird langsam zu einem Problem.“

Jake lächelte bitter. „Wahrscheinlich kannst du das nicht klar beurteilen, weil sie mit dir zusammenwohnt und hervorragende Arbeit in der Hotelleitung leistet, aber sie ist genau seit dem Zeitpunkt ein Problem, als sie hier auftauchte.“

„Tja, das Problem wird sich bald lösen“, sagte Will. „Aber da ist noch Mom, und sie macht sich wirklich Sorgen um uns beide. Am meisten um dich, weil du schon älter bist.“

"Ach komm“, wehrte Jake ab. „Was will sie denn?“

„Sie will, dass wir heiraten und sie zur Großmutter machen.“

Jake zuckte mit den Schultern. „Dann tu deine Pflicht.“

„Ich bin nicht verheiratet, und das wird auch so bleiben.“

„Valerie denkt da sicher anders.“

Will schüttelte den Kopf. „Mit Valeries Zukunftsplänen habe ich zum Glück nichts zu tun. Eine große Hotelkette möchte sie gern einstellen. In der nächsten Zeit bekommt sie bestimmt ein hervorragendes Angebot, und dann ist sie weg.“

Neugierig sah Jake seinen Bruder an. „Und das macht dir nichts aus?“

„Ich bin eher erleichtert. Valerie ist eine wunderbare Frau, und ich schätze die Arbeit, die sie hier geleistet hat, aber sie fängt an, mich zu nerven. Ich weiß nicht einmal, wie es dazu gekommen ist, dass wir zusammen wohnen.“

„Ich aber“, wandte Jake ein. „Durch Sex. Das ist eine mächtige Waffe, und Frauen wissen sie einzusetzen.“

„Willst du deshalb nichts mehr von Frauen wissen?“ fragte Will mitfühlend. „Das klingt fast nach Verfolgungswahn.“

„Mit Wahn hat das nichts zu tun, wenn sie hinter dir her sind“, sagte Jake. „Und offen gesagt, ich glaube, dass Valerie dich geschnappt hat. Und sie denkt das sicher auch.“

„Niemand hat mich geschnappt“, erwiderte Will. „Ich bin mit meiner Arbeit verheiratet.“

Jake sah ihn an, als sei er verrückt geworden.

„Im Gegensatz zu dir habe ich beruflich noch Ziele, und außerdem bin ich noch nicht bereit für eine feste Bindung.“

„Drei Jahre Zusammenleben ist für dich keine feste Bindung?“

„Genau so etwas bekomme ich auch von Mom zu hören.“ Will blickte seinen Bruder misstrauisch an. „Damit komme ich wieder zum Thema. Ich finde, Mom und Valerie haben Recht.“

„Hör doch auf“, sagte Jake. „Du hast ein schlechtes Gewissen, und deswegen muss ich leiden.“

„Du brauchst neue Ziele, und du solltest, wenn du schon nicht zurück in die Stadt gehst, wenigstens heiraten.“

Jake blickte wieder auf den See. „Ich war verheiratet, und es hat mir nicht gefallen. Du bist an der Reihe, dir dein Leben zu vermasseln.“

„Dann bist du also gern allein und einsam in deinem Ferienhäuschen am Ende der Straße. Allein in dem kalten Bett.“

„Psychologie ist nicht deine Stärke. Du hast das Feingefühl eines Felsblocks. Meine Traumfrau ist eins siebzig, um die Zwanzig, dumm wie Stroh und davon überzeugt, dass ich der Größte bin. Jetzt mal ernsthaft. Ich glaube, dass Frauen so viele Jahrhunderte gelernt haben, Männer hintenrum zu irgendwelchen Sachen zu überreden, dass sie gar nicht mehr anders können. Bei Frauen weißt du nie genau, was sie wollen, und dann regen sie sich auf und schreien dich an.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich habe wirklich genug von diesen wortgewandten, überklugen Frauen, die mit einem machen, was sie wollen.“

„Dann heirate

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