Ein Mann fur alle Lagen - By Jennifer Crusie Page 0,14

war sie sehr freundlich und gesellig gewesen. Und sie schien keine Hintergedanken zu hegen. Das verletzte ihn beinahe ein bisschen, immerhin war sie sehr attraktiv. Und bei weitem nicht so kühl, wie er gedacht hatte.

Am besten hielt er sich von ihr fern. Beim Golfspielen konnte sie wohl kaum in Schwierigkeiten geraten. Doch dann fiel ihm wieder ein, mit wem sie Golf spielte. Er seufzte. Sie brauchte wirklich einen Aufpasser.

Eine Stunde später wachte Kate auf und machte sich auf die Suche nach etwas zu essen, um die Wirkung des Alkohols zu bekämpfen. Es verblüffte sie, dass Penny in dem gut besuchten Speisesaal allein am Tisch saß.

„Oh, hallo, Kate. Setz dich doch bitte.“

Es machte sie glücklich, dass sich jemand freute, sie zu sehen, und Kate setzte sich lächelnd zu ihr. Penny war zwar nicht sehr klug, aber sehr herzlich und offen. Kate fragte sich, wie Penny bei ihrer Erfahrung mit Männern noch so gutgläubig sein konnte.

„Kein Chad bei dir?“

Penny schüttelte den Kopf. „Das war gestern. Heute ist Sonntag.“

„Du wechselst Männer wie die Unterwäsche?“

„Genau.“ Penny kicherte.

Kate war immer noch leicht angeheitert und redete drauflos. „Willst du denn wirklich heiraten?“

„Ja, sicher.“ Penny lächelte strahlend wie die Sonne, und ein Kellner brachte ihr einen Salat. „Möchtest du auch einen Salat, Kate? Greg, seien Sie doch so lieb und bringen Sie schnell noch einen Salat für Kate, ja?“

„Ich fliege, Penny.“ Der Kellner konnte nicht schnell genug in die Küche zurückkommen.

„Ich fände es schade, wenn du aus dem Rennen ausscheidest“, sagte Kate. „Du verbreitest nur Freude um dich herum.“

„Ich möchte ein Baby.“ Bei dem Gedanken lächelte Penny.

‚Ach so. Und wie ist es mit einem Ehemann? Willst du den auch?“

„Ja, natürlich.“ Penny schien sich auf den Ehemann allerdings weniger zu freuen als auf das Baby.

„Penny, ich will ja nicht neugierig sein, aber liebst du denn den Mann, den du heiraten wirst?“

„Allan? Na, sicher.“

„Und … weiß er, dass du hier bist?“

„Selbstverständlich. Er weiß, wie gern ich tanze und so, aber er hat beruflich viel zu tun. Er weiß, dass ich ihn nicht betrügen werde. Nur tanzen und mich unterhaken. Es freut ihn, wenn ich mich amüsiere.“

„Ich verstehe.“

Greg kam mit Kates Salat zurück und stellte ihn vor ihr hin, ohne Penny aus den Augen zu lassen. Kate musste seine Hand ein bisschen führen, damit der Teller ihr nicht auf den Schoß fiel.

„Danke.“

„Sonst noch ein Wunsch, Madam?“

„Ich würde gern etwas Warmes essen“, sagte Kate eindringlich.

„Ja, ja, gern.“ Greg riss den Blick von Penny los. „Was möchten Sie denn?“

„Die Speisekarte.“

„Gern, sehr gern. Sofort.“ Greg schnappte eine Karte vom Nachbartisch und reichte sie Kate. Dabei hingen seine Augen schon wieder an Penny.

„Ein überbackenes Putensandwich“, sagte Kate.

Greg lächelte Penny an.

„Putensandwich“, wiederholte Kate.

Keine Reaktion.

„Ich denke, ich nehme das überbackene Putensandwich!“

„Gern, sehr gem.“ Greg verschwand in der Küche.

„Allan vertraut mir, aber manchmal wird er doch eifersüchtig“, gab Penny zu. „Und manchmal glaubt er, ich sei sein Eigentum.“

„Das ist das Einzige, was dich an Männern stört?“

„Was ist denn da sonst noch?“ fragte Penny nach.

„Ich werde dir eine Liste machen.“

„Nein, ich finde die Männer ganz in Ordnung.“ Penny aß von ihrem Salat. „Sie sorgen für dich, das ist doch schön.“

„Sorgt Allan für dich?“

„Oh, ja.“ Penny seufzte auf.

Kate zögerte, doch dann fragte sie doch nach. „Was stimmt denn nicht mit Allan?“

Penny legte ihre Gabel weg. „Er ist langweilig. Wenn er mit mir spricht, denke ich manchmal an Babys oder Kleider oder an Filme, und dann fällt mir ein, dass er spricht, und ich höre wieder zu.“ Penny wirkte zum ersten Mal bedrückt. „Das ist nicht so schlimm, weil ihm das nicht auffällt, aber …“

Kate musste an ihre gescheiterten Verlobungen denken. „Ich war auch mit solchen Männern verlobt. Sie waren so mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt, dass sie mich nicht gesehen haben. Heirate ihn nicht.“

„Aber ich will doch Kinder haben. Ich kenne Allan schon seit Jahren. Er ist klug, erfolgreich, und er wird mich und die Kinder versorgen. Kein Mann ist perfekt, aber Allan kommt dem ziemlich nahe.“ Sie nahm die Gabel wieder auf. „Ich bin nicht dumm. Mir ist klar, dass ich ihn nicht liebe und wir nicht die Traum-Ehe führen werden. Aber im Gegensatz zu dir will ich nicht Karriere machen, sondern Kinder großziehen und den Tag mit ihnen verbringen.“ Sie nahm einen Bissen und kaute einen Moment schweigend. „Deshalb brauche ich einen reichen Ehemann, und Allan wünscht sich sogar, dass ich zu Hause bleibe.“

„Tja“, sagte Kate. „Na dann …“

„Ich weiß. Du findest das schrecklich.“

„Nein“, log Kate. „Wenn du es wirklich willst.“

„Das tue ich.“ Penny biss sich auf die Lippe. „Ich werde eine gute Ehefrau werden, aber diese

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